Anselm Kiefer


Anselm Kiefer vor "Der fruchtbare Halbmond"
Gestern war ich in einer großartigen Ausstellung - Anselm Kiefer in Baden-Baden im Museum Frieder Burda. Seit dem 7. Oktober werden dort 20 ausgewählte Werke des Künstlers aus der Privatsammlung Grothe ausgestellt. Anselm Kiefer sagte mal, das Gute an seiner Kunst wäre, dass man sie sich nicht übers Sofa hängen kann. Das stimmt … und … man muss diese Arbeiten in echt sehen. Die Kraft die in der Größe und im verwendeten Material liegt ist unfassbar beeindruckend. Da wird vorzugsweise Blei, Asche, Erde, Haare, Farbe und organisches Material von Pflanzen komponiert, da werden Tonnen von Elementen bewegt und in eine Darstellung gebracht, dass man Gänsehaut bekommt. Anselm Kiefer bezieht sich auf die Geschichte des Menschen, besonders auf die Zerstörungskraft des 2. Weltkrieges, auf Werden und Vergehen, auf die Fragen "woher kommen wir? wohin gehen wir?", auf Mythen und Religion. Er verbindet sich unter anderen mit dem Dichter Paul Celan, mit dem Arzt, Physiker, Astrologen und Philosophen Robert Fludd (1574-1637).
Da gibt es Bilder wie die "Saturnzeit" (1987). Hier werden die verwendeten Materialien durch geschmolzenes Blei zusammengehalten. Saturn wird traditionell mit dem alchemistischen Element Blei in Verbindung gebracht. In "Saturnzeit" geht alles ineinander über: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Natur und Kultur, Leben und Tod, Himmel und Erde. Aber auch "Lilith" (1987-90) ist ein Wahnsinnsbild. Über einer staubigen, aschfahlen Stadt, voller Trostlosigkeit aus der Vogelperspektive schwebt eine geisterhafte Lilith. Man bekommt eine Ahnung vom dämonischen Charakter Liliths. Das Bild "Jaipur(2005), das weltgrößte indische steinerne Observatorium (da war ich übrigens mal in den 80ern) ist ein Blick in den Kosmos in Verbindung mit der Erde.  Aber auch Kiefers "The Secret Life of Plants for Robert Fludd", ein 14-teiliger Werkzyklus, indem er eigene Sternbilder entwirft, haben mich umgehauen. Die Arbeit beschäftigt sich mit Fludds zentraler These, die davon ausgeht, dass es eine Analogie zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos gibt. Jeder Pflanze auf der Erde entspricht ein Stern im Himmel. Kiefer verbindet in seinem Werk das Leben auf der Erde - symbolisiert durch  eingegipste Zweige, Hemden aus Blei, eine Gans, Schuhe - mit dem Sternenhimmel auf Bleigrund. Ganz besonders fasziniert haben mich auch die Bilder "Am Anfang" 2008, "Essence" 2011, Der fruchtbare Halbmond 2009. 

Wer sich so sehr den Elementen verschreibt und ganz besonders dem Blei, muss doch was mit Steinbock oder Saturn im Horoskop haben. Also schaun wir mal:

Anselm Kiefer, 8. März 1945, Geburtszeit unbekannt, Donaueschingen
Mond steht im Steinbock in Opposition zu Saturn im Krebs. Das ist eine Rezeption, eine mächtige gegenseitige Beeinflussung und wirkt somit doppelt stark im Horoskop. Zudem steht die Mondknotenachse auf Steinbock-Krebs.  Das Thema Saturn, gefühlt und gearbeitet, wird sichtbar in jedem seiner Werke. Die Materialien, die Schwere im Werk und den Gedanken, die Melancholie. Anselm Kiefer sucht den Kern und das Gesetz, was die Welt im Innersten zusammenhält. Die Sonne steht in den Fischen und bildet ein gradgenaues Halbsextil zu Mars im Wassermann. Es ist die schöpferische Kraft aus dem großen Meer (Fische) der Erinnerungen, seine Kunst zu gestalten. Merkur steht in den Fischen in Rezeption und Opposition zu Jupiter. Der Künstler als Götterbote, befasst mit den großen Themen der Mythologie und Religion. Anselm Kiefer hat eine Arbeit, die sich "Das Buch und das Meer" nennt, gemacht. Hierzu sagt er: Es geht um die Erinnerung unserer Zellen an unsere Herkunft, wir kommen aus dem Meer. Unser Blut ist Meer. Das Buch ist die Erinnerung. Anselm Kiefer füllt leere Räume mit Erinnerungen.

Wenn die Arbeit eines Künstlers einen besonders fasziniert, hat man auch eine Beziehung zu ihm. Insofern ist es interessant zu schauen, welche eigenen Horoskopfaktoren angesprochen werden. Ich persönlich schaue immer auf die gradgenauen Aspekte, gradgenau heißt der gleiche Grad. Mir ist aufgefallen, dass oft der 17er Grad von Venus und Mond in meinem Horoskop hier eine Rolle spielt. Anselm Kiefer hat Sonne und Mars auf 17 Grad. Also reagiere ich mit Venus und Mond auf sein Wirken (Sonne/Mars).
Macht das doch auch mal bei den Künstlern die Euch begeistern.
Denn nicht immer kann man verstehen, warum gerade "das" Werk und "der" Künstler. Über einen Horoskopvergleich wird einem einiges klar.

Die Ausstellung geht noch bis zum 5. Februar. Wer also in der Nähe wohnt und Lust hat, sich in Baden-Baden zu tummeln, ich kann die Ausstellung sehr empfehlen.

Herzliche Grüße von Siri

Kommentare

Mythopoet hat gesagt…
Meinen herzlichen Gruß zum Neuen Jahre zuvor!

Wohlan denn, liebe Siri,

an Deinem 17.Grad liegt es also..?

Lesegenußvollen Dank jedenfalls
für die exzellente Mélange
Deines künstlerischen Empfindens,
so ästhetisch Deinem astrologischen
Tintenfaß entzaubert !!


Sinniert mein 16°24´-Jupiter:
noch im urbi et orbi(s) -
oder knapp daneben ist auch vorbei??


Mit besten Grüßen
Mythopoet
siri hat gesagt…
Da bist Du ja wieder, lieber Mythopoet, mit dem ersten Kommentar im neuen Jahr. Wie schön! Mein erster Blick auf Horoskope im Vergleich sind die "Gradgenauigkeiten" und da zählt und wirkt "jeder Aspekt". Im zweiten Schauen nehme ich natürlich auch alle gelehrten Orben und klassischen Aspekte ins Visier, wie jeder andere ordentliche Astrologe auch. Insofern bilden Dein Jupiter und meine Venus einen sehr nahen Aspekt. Eine Opposition ??? Und der Beweis ist deine großzügige, zuverlässige und texterfreuliche Kommentierung, die den venusischen Anteil dieses Blogs zu schätzen weiß.

Herzliche Grüße von Siri
movidora hat gesagt…
Spannende Ausführung zu einer außergewöhnlichen Ausstellung. Ich wußte nicht, dass Kiefer solche intensiven Kenntnisse und Verbindungen zur Mythologie hat. Wie du geschrieben hast, wurde die Ausstellung verlängert, man kann sich die Bilder noch ansehen und dazu deinen Post ausdrucken und mitnehmen!! Danke und Grüße von
Movidora

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