200 Jahre Kaspar Hauser

Am 29. September 1812, um 10Uhr30 wurde Kaspar Hauser in Karlsruhe geboren und sein Geburtstag jährt sich am Samstag zum zweihundersten Mal. Kaspar Hauser … das Kind Europas … Legenden ranken sich um seine Herkunft … als Kind entführt und um sein Thronerbe als Erbprinz von Baden und letzter Zähringer gebracht, verbringt er 16 Jahre im Kerker und lebt nur 5 Jahre in Freiheit, um schließlich ermordet zu werden. Als Karlsruherin und Astrologin möchte ich Kaspar Hauser anlässlich seines denkwürdigen Geburtstages im Astro-Salon ebenfalls würdigen. Es gibt sehr viele und exzellente Kaspar-Hauser-Experten die hervorragende Dokumentationen und Artikel veröffentlicht haben … besonders gut gefällt mir, für alle die sich seine Geschichte auf die Schnelle noch einmal vergegenwärtigen möchten, die Dokumentation 
Kaspar Hauser wird als hochintelligent, künstlerisch und medial begabt, mit tiefer Empfindsamkeit und Gutmütigkeit ausgestattet, beschrieben. Ein junger Mann mit außerordentlichen Fähigkeiten und einer extrem rätselhaften Vergangenheit, ist er mit unvorstellbarer Härte ohne menschliche Zuwendung und Kommunikation aufgewachsen … überlebt seine Kellerhaft und gibt mit seiner Geschichte als Findelkind, entgegen aller Vertuschungsbemühungen seiner Entführer, die geistige Linie der Zähringer weiter bis in die heutige Zeit hinein. Und selbst seine Ermordung bestätigt nur seine Bedeutung. Wenn eine Geschichte 200 Jahre überdauert ist sie immer von Bedeutung … denn nichts geschieht ohne Zustimmung des Höheren, auch das Schlimme, das Unvorstellbare, und der Sinn erschließt sich uns nicht immer und oft erst sehr viel später.
Vom Wolfskind zum Adligen. Kaspar Hauser bekam die Chance einer zweiten Geburt, indem er am 26. Mai 1828 als 16-jähriger Jugendlicher in Nürnberg, ausgestattet mit dem Namen Kaspar Hauser in die Welt entlassen wurde. Wenn auch nur für 5 Jahre, so hat er seine Zeit gut genutzt, um sein Wesen auch im außen zu entfalten und durch seine Art auf seine Herkunft aufmerksam zu machen. Er hatte großartige Unterstützer und Förderer, die ihm halfen in dieser Welt zu Sich und seinem Recht zu kommen. Aber, je näher man des Rätsels Lösung kam ... am 17. Dezember 1833 starb Kaspar Hauser 21-jährig in Ansbach an den Folgen eines Messerstichs. In uns ruft seine Geschichte Mitgefühl und Mitmenschlichkeit hervor, wir denken über das Wesen des Menschen nach, über seine Abgründigkeit aber auch über seine Stärke, sie bewegt Herzen und Köpfe, ruft Betroffenheit hervor und bei all dem ist diese Geschichte auch noch ein unglaublicher Krimi. 


Schauen wir uns sein Horoskop an … so sehen wir die Plutothemen uns ins Auge springen. Mit einem Skorpionaszendenten, dessen Herrscher Mars am MC und Pluto am IC stehen. Pluto am tiefsten Punkt des Horoskopen im wahrsten Sinne im Keller, im Kerker. Pluto … Tod und Wiedergeburt im Horoskop. Mit Pluto an der Wurzel ist es die Geschichte der Verluste, der Krisen, der Einzelhaft, es geht um Macht und Ohnmacht, um den Verlust des rechtmäßigen Erbes, um den Abstieg in die Untiefen des Menschseins, ins Ausgeliefertsein, in die Stille eines dunklen Hades hinein, wo nur Wasser, Brot, ein wenig Licht und ein Holzpferd Kaspar am Leben halten. 
Uranus am Aszendenten … abgetrennt von der Welt von Anfang an. 
Kaspar Hauser berichtet, wie ihm seine Erinnerungen und Träume das Überleben erleichterten. Womöglich ist Neptun im 1. Haus der Retter in der Not, ermöglichte ihm die kleinen Fluchten über die irdische Einsamkeit hinaus in eine Welt der Träume und Erinnerungen. Wo er durch ein Schloss laufen konnte, wo er auf einem weißen Pferd durch den Schlossgarten reitete, wo es eine Mutter gab, wo es Freude gab. 
Die größte Entfaltungskraft ist aber die Sonne im Horoskop, wir entfalten uns in die Sonne hinein. Und Kaspar hatte eine Waagesonne und entfaltete sich in die Liebe und in die Erkenntnis hinein. Das sabische Symbol auf seiner Sonne lautet:
Eine Henne füttert Küken und schützt sie vor den Falken. Schlüssel: Die Notwendigkeit, den Antagonismus der "Mächte der Finsternis" zu konfrontieren, wenn man daran geht, das Denken noch recht hilfloser und erschreckter Anfänger zu ernähren. Dane Rudhyar bezieht sich in diesem Symbol auf Jesus. "Als Jesus seine unermessliche Liebe an laue, egoistische Menschen verstrahlte, wurde sie in gewaltsamen Hass umgewandelt, wenn diese Menschen nicht in der Lage waren diese Intensität der Liebe zu verarbeiten. Jesus hatte die geistige Verantwortung für diejenigen anzunehmen, die ihn kreuzigten". In gewisser Weise wurde auch Kaspar Hauser gekreuzigt. Er war ein liebenswürdiger und gutmütiger Mensch, der seinen persönlichen Abstieg in die Hölle gemeistert hatte, der ohne Hass war auf die Verursacher seines Schicksals, der seine Seele vor den Falken geschützt hatte und der uns lehrt, die Königskraft in uns zu entdecken und anzuerkennen. 
Egal aus welchem Keller wir kommen, egal wo wir unseren Pluto haben, wir haben die Chance uns zu ermächtigen. Wir können unser inneres Kind ein Kellerkind sein lassen oder ihm den Thron zurückgeben, ihn zurückerobern, uns unsere eigene zweite Geburt ermöglichen, indem wir unsere Erinnerungen bewahren, die guten und die schönen … indem wir lernen uns nicht als Opfer zu verstehen, sondern als Könige unseres Lebens. Indem wir unsere Seele nähren und vor den Falken beschützen.
Wer Kaspar Hauser an seinem Geburtstag ganz nahe kommen will, kann mit Ernst Ott am Samstag, den 29. September 2012 Kaspar Hausers Geburtstag feiern an seinem Geburtsort zu seiner Geburtszeit im Tatort Schloss. Sehr empfehlenswert!!!!

Herzliche Grüße von Siri

Der Knabe (Rilke 1906)

Ich möchte einer werden so wie die,
die durch die Nacht mit wilden Pferden fahren,

mit Fackeln, die gleich aufgegangenen Haaren
in ihres Jagens großem Winde wehn.
Vorn möcht ich stehen wie in einem Kahne,
groß und wie eine Fahne aufgerollt.
Dunkel, aber mit einem Helm von Gold,
der unruhig glänzt. Und hinter mir gereiht
zehn Männer aus derselben Dunkelheit
mit Helmen, die, wie meiner, unstet sind,
bald klar wie Glas, bald dunkel, alt und blind.
Und einer steht bei mir und bläst uns Raum
mit der Trompete, welche blitzt und schreit,
und bläst uns eine schwarze Einsamkeit,
durch die wir rasen wie ein rascher Traum:
Die Häuser fallen hinter uns ins Knie,
die Gassen biegen sich uns schief entgegen,
die Plätze weichen aus: wir fassen sie,
und unsre Rosse rauschen wie ein Regen.

Kommentare

movidora hat gesagt…
Vielfältige Informationen und Anregungen zum immer noch rätselhaften und faszinierenden Thema "Kaspar Hauser". Eher werden Karlsruher Bürger den Weg zu Herrn Otts Schlossführung finden als auswärtige Gäste. Der Baustellenwahn wird sie eher in einen Keller führen.
Tolle Themenwahl nach der Sommerpause!
siri hat gesagt…
Vielen Dank liebe Movidora ... wenn Du die Diskussion zu diesem Beitrag verfolgen willst ... diese wird hier

http://forum.astro.com/cgi/forum.cgi?lang=g&num=1348683163/0

geführt.

Herzliche Grüße von Siri

Beliebte Posts aus diesem Blog

Juno - göttliche Gattin des Jupiter

Eros kommt

Vesta - Hüterin des Feuers