Glaubensfragen

foto©siri

Heute ist Vollmond. Viele Menschen bemerken seine Wirkung, können nicht schlafen, werden unruhig, sind spannungsgeladen. Ich bemerke Derartiges nicht, ich schlafe zu jeder Zeit bestens. Das wirft bei meinen Freunden, die zu 80% Astrologieatheisten sind, die Frage auf … "ja wie geht das denn, Du bist doch Astrologin, Du bist doch eine, die an die Wirkung der Sterne glaubt?" Da ist sie dann wieder … die Diskussion ... wieso ich an Astrologie glaube … ich bin doch sonst ein ganz vernünftiger und intelligenter Mensch. Tatsächlich glaube ich nicht, dass Sterne uns physikalisch beeinflussen … bis auf den Mond, der aufgrund seiner Nähe zu uns, reale gravitätische Wirkungen hat … aber das hat nichts mit Astrologie zu tun.
Hier nun ein schriftlicher Versuch meines Bekenntnisses für die Astrologie: Was machen Astrologen seit tausenden von Jahren? Sie beobachten den Sternenhimmel und setzen ihn in Bezug zu irdischem Geschehen. So … als wäre der Sternenhimmel eine Entsprechung, ein Abbild … wenn das und das hier geschieht … dann sieht es am Himmel so und so aus … und wird in einen Bedeutungszusammenhang gesetzt. Sternbilder wurden geschaffen … Bilder an den Himmel gesetzt … Sterne benannt … und alles eingebunden in den großen berechenbaren Rhythmus. Heute wissen wir zudem auch noch einiges über die Beschaffenheit des Universums und der Planeten unseres Sonnensystems. Aber entscheidend ist der Glaube, dass es diese Entsprechung zwischen dem irdischen Geschehen und dem himmlischen Abbild gibt ... wie oben ... so unten. Ja … das glaube ich … sonst geht das nicht mit der Astrologie. Und so lernen die astrologischen Schüler die Sprache der Astrologie, die eine Symbolsprache ist und wir zu Übersetzern werden. Wir sind sozusagen kosmische Fremdsprachenkorrespondenten. Es gibt unterschiedliche Schulen und Deutungsansätze, viele unterschiedliche Lehren … aber alle schauen sich die Sterne am Himmel an … und die meisten Deutungsinhalte haben die Mythologien der Antike als Quelle … oder auch eigene Beobachtungen von Entsprechungen. 
Wenn heutige Astronomen an den Himmel schauen, dann sehen sie Universen auf und untergehen, versuchen sie immer weiter und tiefer ins All zu blicken, versuchen sie vorzudringen, sind sie Entdecker neuer Welten, Abenteurer und moderne Wissenschaftler ... Wenn Naturliebhaber an den Sternenhimmel schauen, sind sie überwältigt von der Fülle, Größe und Weite ... Wenn aber Astrologen an den Himmel schauen, sehen sie die Jungfrau untergehen, die Fische aufgehen, sie sehen Helden, Bären, Drachen, Schlangen und Götter. Wenn wir Astrologen an den Himmel schauen, dann spricht er mit uns.

Wie alles sich zum Ganzen webt, eins in dem anderen wirkt und lebt! Wie Himmelskräfte auf- und niedersteigen und sich die goldnen Eimer reichen! (Faust I)
In der Symbolsprache der Astrologie ist uraltes Wissen über die Welt des Unsichtbaren gespeichert, jene Welt, die nach Annahme aller geistigen Lehren, hinter dem Sichtbaren steht und wirkt. Nach astrologischer Lehre gibt es zwölf Urprinzipien, aus denen die gesamte sichtbare Welt in ihrer unendlichen Vielfalt hervorgeht. Diese 12 Urprinzipien sind im Tierkreis symbolisch dargestellt … in einer festgelegten Folge … vom Widder (dem Impuls) bis zu den Fischen (der Vollendung). 
Das Geburtshoroskop spiegelt die Startbedingungen eines Menschen wieder … und wer es zu deuten versteht … kann so etwas wie einen Lebensplan entdecken. 
Das hat mich immer interessiert … woher komme ich … wohin gehe ich … gibt es einen Lebensplan? Es ist fantastisch, dass es ein Instrument gibt, das hilft, das eigene Leben und die Vorgänge auf diesem Planeten besser zu verstehen. Jetzt gibt es natürlich alle Arten von Astrologen. Die einen können dir sagen wann Du Deinen nächsten Partner triffst … die anderen können dir sagen, ob Du dieses Haus kaufen sollst … jeder hat seine Art, diese Symbolsprache zu deuten. Ich bin von der Sorte, die sehen möchte, wo der Weg langgeht  … wohin sich ein Individuum entfalten möchte … wo es vom Kurs abgekommen ist … welche Idee vom ihm existiert … damit er der werden kann, der er ist.

Und mit dem Sternbild des Lepus … dem echten Hasen … wünsche ich Euch wunderbare Ostertage mit viel Sonne und eine gute Zeit mit allen Glaubensfragen.
Herzliche Grüße von Siri

PS: Bei all dem habe ich vergessen, dass ich ja das Vollmondhoroskop deuten wollte … hier nun, für die Astrologieliebhaber:
Vollmond am 27. 3. 2013 um 10Uhr29
Die Sonne im Widder in Konjunktion mit Uranus, Mars und Venus … geballte Impulsenergie … steht in Opposition zum Mond in der Waage (das ist immer das Horoskopbild für eine Vollmondsituation) … der Friedensenergie. Eine Opposition bedeutet Spannung. Und die Achse Widder-Waage betrifft unsere Beziehungen. Beziehungen aller Art … zwischen Liebenden, zwischen Kollegen, zwischen Völkern und Nationen. Gefährlich … die massive Streitlust des Widderstelliums der Mächtigen … und das Waage-Friedensbedürfnis des Volkes. Wir wollen nicht, dass Nordkorea Bomben wirft, Zypern uns zu Sündenböcken abstempelt, der kleine Mann sein Geld abliefern soll. Der Same dieses Vollmondes liegt im letzten Neumond … ihr erinnert Euch? … Moses und die 12 Gesetzestafeln .. jetzt herrscht die Energie des Zerschlagenwollens. Und das Sabische Symbol des Vollmondes lautet: Eine Henne füttert Küken und schützt sie vor den Falken. In der Essenz geht es mit diesem Symbol um Obhut und das Annehmen von Gesetzmäßigkeiten. Dort wo das Gute wächst, wächst auch der Schatten.

Kommentare

Mythopoet hat gesagt…
"Der Himmel spricht: jedesmal, wenn ein Planet zwischen zwei Tierkreisbildern steht, steht ein Vokal zwischen zwei Konsonanten. Und in den Konstellationen, die durch die Planeten entstehen, spricht der Himmel, spricht in der mannigfaltigsten Weise, und dasjenige, was da gesprochen wird, ist eigentlich Wesenheit des Menschen.." (Rudolf Steiner)


Liebe Freundin der Sternenschrift,

darf ich mich mit Deinen Gedanken verbinden:

* Ich möchte gern so sein,
wie der Himmel mich haben will,

weil er mich behandelt,
als wäre ich schon so.*


Gehen wir der Frohen Osterbotschaft entgegen!

Beste Grüße
Mythopoet

Dein Foto zeigt die durchströmte Hoffnung:
Lichtwerdung der Dunkelheit..
siri hat gesagt…
Lieber Mythopoet,

ein großartiger Text von Rudolf Steiner ... und eine tolle Bildunterschrift für mein Foto ... so hatte ich es noch gar nicht gesehen. Ich danke Dir von Herzen für beides und wünsche Dir frohe lichtvolle Ostern.

Herzliche Grüße
Siri

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