Vom Tod


Dann sprach Almitra: Wir möchten nun nach dem Tod fragen. Und er sagte:

Ihr möchtet das Geheimnis des Todes kennenlernen? Aber wie werdet ihr es finden, wenn ihr es nicht im Herzen des Lebens sucht? Die Eule, deren Nachtaugen am Tag blind sind, kann das Mysterium des Lichtes nicht entschleiern. Wenn ihr wirklich den Geist des Todes schauen wollt, öffnet eure Herzen weit dem Körper des Lebens. Denn Leben und Tod sind eins, so wie der Fluss und das Meer eins sind.  In der Tiefe eurer Hoffnungen und Wünsche liegt euer stilles Wissen um das Jenseits. Und wie Samen, der unter dem Schnee träumt, träumt euer Herz vom Frühling. Traut den Träumen, denn in ihnen ist das Tor zur Ewigkeit verborgen. Eure Angst vor dem Tod ist nichts als das Zittern des Hirten , wenn er vor dem König steht, der ihm zur Ehre die Hand auflegen wird. Freut sich der Hirte unter seinem Zittern nicht, dass er das Zeichen des Königs tragen wird? Doch gewahrt er sein Zittern nicht viel mehr? Denn was heißt Sterben anderes, als nackt im Wind zu stehen und in der Sonne zu schmelzen? Und was heißt nicht mehr zu atmen anderes, als den Atem von seinen rastlosen Gezeiten zu befreien, damit er emporsteigt und sich entfaltet und ungehindert Gott suchen kann? Nur wenn ihr vom Fluss der Stille trinkt, werdet ihr wirklich singen. Und wenn ihr den Gipfel des Berges erreicht habt, dann werdet ihr anfangen zu steigen. Und wenn die Erde eurer Glieder fordert, dann werdet ihr wahrhaft tanzen. Khalil Gibran, aus "Der Prophet".

Meinem lieben Vater zum Gedenken, der am 3. 12. 2011 im Alter von
80 Jahren ging. Als Jupiter, der Herr der Religio, der Rückverbindung, an seinem MC, des Berges Spitze stand. 

In Liebe Siri

Kommentare

Mythopoet hat gesagt…
*** SPUREN IM SAND ***

Ich träumte, ich wäre
von dieser Welt gegangen.

Der HERR schritt neben mir -
hinter uns blieben
zwei Spuren im Sand...

Weit über uns konnte ich
das strahlende Himmelstor erkennen.
Ich warf einen Blick zurück,
um all meine Lebensschritte
ein letztes Mal zu sehen.

Auf den leichten, schönen Abschnitten
meines Lebens sah ich
zwei Spuren im Sand.

Aber da, wo der Weg steil
und schwierig zu begehen war,
sah ich nur e i n e Spur.

Ich wandte mich
an den HERRN und fragte:

"Oh HERR, ich glaubte,
Du seiest Seite an Seite mit mir
durchs Leben gegangen -
in guten wie in schlechten Zeiten.

Aber auf den schweren Strecken
meines Weges sehe ich
nur e i n e Spur... Warum?"

Da sprach der HERR:

"Mein Kind,
ich begleite Dich
Dein ganzes Leben -

doch in Deinen
schwersten Zeiten

habe ich Dich
auf meinen Händen getragen."
siri hat gesagt…
Lieber Mythopoet,
vielen Dank für diese schöne Geschichte vom "Getragen werden".

Herzliche Grüße von Siri

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